Endoprothetik

Neue Konzepte

Früher kamen die Patienten bereits 1-2 Tage vor der Operation ins Krankenhaus und blieben mindestens 14 Tage nach der Operation, weil sie das Laufen „neu lernen“ sollten. Aufgrund wissenschaftlicher und empirischer Erkenntnisse ist dies nicht mehr erforderlich. Die Aufnahme einen Tag vor der Operation sollte bei geplanten Operationen die Ausnahme sein. Ein nur kurzer Aufenthalt dient auch dem Infektionsschutz mit vorbereitenden Maßnahmen.

Ein weiteres Umdenken ist bei den einzelnen Behandlungsschritten erfolgt. Sofern Gehstützen notwendig werden, wird eine Schulung angeboten. Ein erfahrenes Team aus dem Bereich der orthopädischen Pflege, der Physiotherapie und dem spezialisierten Ärzteteam unterstützt Sie am OP-Tag, spätestens aber einen Tag danach bei der schnellen Wiederherstellung der Beweglichkeit. Wir folgen damit dem Rapid Recovery Konzept in der Endoprothetik und werden dieses Konzept nach erfolgreicher Einführung umsetzen. Bestandteil davon sind geplante gezielte Patientenschulungen.

Am Ende der Operation wird ein spezieller, auch schmerzstillender Verband angelegt, der bis zur Entfernung des Hautnaht- bzw. Hautklammermaterials bleibt, also bis zum 10 Tag. Eine Verunreinigung ist damit ausgeschlossen. Auch der Blutverlust ist deutlich geringer, Blutkonserven sind die Ausnahme. Dazu tragen das muskelschonende und minimalinvasive Operieren ebenso bei wie lokale Anästhesieverfahren im Zugangsbereich und Maßnahmen zur Blutungsprophylaxe. Alle Maßnahmen während der Operation tragen zu wesentlich weniger Schmerzen nach der OP bei. Auch deshalb ist schnellere Mobilisation, kurzer Krankenhausaufenthalt und frühzeitige Selbstständigkeit bei der Körperpflege möglich.

Prozess-Qualität

Wir folgen mit diesem Vorgehen der Empfehlung der Arbeitsgruppe Endoprothetik (AE) bei der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik. Diese besagt, alles Unnötige, Belastende und Überholte bei der Therapie zu vermeiden. Wissenschaftlich belegte innovative Maßnahmen kommen punkt- und passgenau für den einzelnen Patienten zum Einsatz – und dies auch in der Phase vor und nach der Operation. Dazu gehört eine Sprechstunde nach Endoprothesen-Implantationen als Nachsorge, um offene Fragen zu klären und unseren Patienten und ihrem einweisenden Arzt Sicherheit in der Nachbehandlung zu geben.

Diese Qualitätskonzepte setzen wir seit vielen Jahren um. Sie beginnen bei der Planung der Operation mit gezielter Produkt und Größenauswahl, gestützt von einer Planungssoftware für Knie- oder Hüftgelenk bis hin zur Dokumentation des Verlaufes auch nach der Entlassung. Unterstützend für die Qualitätssicherung ist das (anonymisierte) Endoprothesenregister Deutschland (ERPD). Damit stellen wir an uns selber die höchsten Qualitätsansprüche, die fortlaufend von extern überprüft werden und Bestandteil der Zertifizierung sind.